Der „Blaue Enzian“ ist bei der Deutschen Bundesbahn ein Zug mit einer langen Tradition gewesen,
schon Anfang der 50er Jahre verband er Hamburg mit München, sowie retour, und war auch immer ein
hochwertiger Fernzug. Mit Aufnahme der lokbespannten Züge in das TEE-Schema, durfte er von 1965 an,
neben „Rheingold“, „Rheinpfeil“, „Diamant“ und „Helvetia“ in der „Champions League“ mitmischen.
Neben dem besonderen Wagenmaterial, stach dann ab 1966/67 das Zugpferd, besonders hervor. Die E 03,
als Vorserienmaschine in vier Exemplaren 1965 beschafft, fuhr in einem Lauf mit fünf Zwischenhalten
ohne Lokwechsel durch. Zwischen München und Augsburg durfte der Zug mit Sondergenehmigung des
Verkehrsminister planmäßig abschnittsweise bis zu 180 Km/h Stunde, anderer Quellen nennen 200 km/h,
verkehren. Damit war der „Blaue Enzian“ der schnellste TEE in Europa, wie es die Rückseite des Fahrplanes,
neben Werbung des Fahrzeugherstellers, vermerkt. In wieweit diese Aussage stimmt, denn auf der
Relation Paris - Brüssel waren TEE-Züge mit einer durchschnittlichen Reisegeschwindigkeit von
über 120 km/h unterwegs, ist fraglich. Einschlägige Quellen nennen diese TEE-Züge als die schnellsten
in Europa. Fakt ist, dass der „Blaue Enzian“ seinerzeit der schnellste TEE bei der DB war, da nur
die E 03 in der Lage war Geschwindigkeiten bis zu 200 km/h zu erreichen, sieht man von den beiden
Versuchs E 10er ab. Denn diese bespannten 1965 während der IVA den „Blauen Enzian“, die dann aber
recht schnell wieder in das zweite Glied rückten und auch technisch wieder angepasst wurden,
nachdem die E 03 planmäßig eingesetzt werden konnten und eigene Umlaufpläne bekamen. Sie waren
auch die ersten Lokomotiven die den regulären TEE-Anstrich werksseitig bekamen. Auch heute
noch ist die 103, wenn auch schon durch ihre Nachfolger ersetzt, als formschöne und elegante
Lok bei Eisenbahnfreunden und Publikum sehr beliebt und gerne gesehen.