Bleiben wir in Österreich; der nächste Reiseplan stellt einen interessanten internationalen Laufweg dar. Über zehn Jahre nach Kriegsende waren in
Europa noch nicht alle Schäden beseitigt, doch waren die Bahnverwaltungen daran interessiert, den Fuhrpark zu modernisieren und so
seinen „Mitbewerber“ zu zeigen, welche Innovationen auf die Beine gestellt werden. Zumindest sieht es so auf dem Reiseplan aus. Dieses
Fahrzeug wurde als der „Blaue Blitz“ sehr bekannt, fuhr auch als „Venezia“ auf der Relation Wien - Venedig - Wien. Allerdings nicht der
auf dem Bild, da fuhren umgebaute Triebwagen mit niedrigerem „Kopftumor“, da jener auf dem Bild das Lichtraumprofil der FS überschritten hätte.
Ein solcher wie auf dem Bild fuhr als TS 191/TS 190 Wien - Tarvisio - Wien. Ebenso waren sie Wien - Graz - Wien und Wien - Villach - Wien im Einsatz.
Sogar der „Steiermark-Express“ Graz - München - Graz fuhr in den 50ern mit „Blauem Blitz“.
Die Reisezeiten von Venedig nach Wien, über 15 Stunden, von Rom sogar 24 Stunden, waren in den 50er Jahren üblich, heute sitzt kein
Reisender solange im Zug, sondern nimmt das Flugzeug. Das ist auch der Grund, weshalb es heute auch keine durchgehenden Züge von Wien nach
Venedig, bzw. Rom gibt. Tatsächlich ist in den 50er Jahren der Schnellzug D 580 ein lokbespannter Zug, der über den Semmering noch mit
Dampflokomotiven gezogen wurde, es gibt Aufnahmen auf denen eine Kriegslok der BR 52 diesen bespannte.
Elektrifiziert wurde die Strecke Wien - Tarvisio erst in den 60er Jahren, so dass die saubere Energie und Innovation erst dann voll zur Wirkung kam.